GERLINDE ZICKLER, geb. Perdacher
Pseudonyme: Rosenmaedchen und Tschitscho
Mutter, Großmutter, Urgroßmutter
Malerin, Seelenclown Tschitscho, Autorin und Regisseurin
Obfrau des Vereines Miteinander Leben

 
1944 In Zams/Tirol als jüngstes von vier Mädchen geboren, lebt in Schönwies bei ihrer Familie.
 

1945- 46 Erkrankt an Knochentuberkulose und verbringt auf der Stolzalpe bei Murau in der Steiermark 29 Monate in einem Gipsbett.
Die Familie bangt um ihr Leben. Im Alter von 5 Jahren kommt sie wieder in ihre Familie, nun nach Flirsch im Stanzertal, auch noch mit einem Gipsbett, welches ihr die Ärzte zum Schlafen mitgegeben haben. Folgen ihrer Erkrankung sind Kleinwuchs und ein sichtbarer Buckel.

 
1950-54 Das kleine, zarte Mädchen beginnt mit der Regelschule in Flirsch und muss nun ein Korsett aus Eisen tragen. Mehrmals wechselt sie aus gesundheitlichen Gründen die Schule. So kommt sie für zwei Jahre in die Klosterschule der Benediktinerinnen nach Scharnitz, eingebettet in die Alpenwelt am Fuße des Karwendel- und Wettersteingebirges am Flusslauf der Isar. Doch auch dort waren die Winter zu rau, sie bekam mehrmals schwere Lungenentzündungen, daher holten sie die Eltern wieder in ihre Familie, die inzwischen nach Landeck übersiedelt ist und beendet dort die Volks- und Hauptschule.
 
1957  Die Tuberkulose bricht erneut aus und erfordert einen 1 1/2 jährigen Aufenthalt auf der Sonnenheilstätte Viktorsberg, bei den Don Bosco-Schwestern, eine Außenstelle des Krankenhauses Valduna in Rankweil, Vlbg.

1962 Beendet die Handelsschule in Imst. Ihr sehnlichster Wunsch Malerin zu werden wird nicht erfüllt. Sie wird daher Industriekauffrau. Durch die berufliche Veränderung ihres Vaters, der schon etliche Jahre zuvor zum Wiederaufbau der Donau Chemie nach Pischelsdorf bestellt wurde, übersiedelt sie mit der Familie in die Gemeinde Zwentendorf und arbeitet dort bis zu Ihrer Pensionierung ebenfalls in diesem Unternehmen. Sie wird leidenschaftliche Niederösterreicherin!

1968 Heiratet Hans Peter Zickler aus Wien
 
1969 Kommt ihre einzige Tochter Sonja zur Welt.

1972 Erwirbt mit ihrem Mann ein Grundstück in Tulln, Kleine Tullnbachgasse 1.

1978 Wird Tullnerin und ist von der Herzlichkeit der Menschen begeistert. Sie beginnt wieder zu zeichnen und zu malen. Ist nun auch als Künstlerin tätig.

1992 Wird Obfrau von Miteinander Leben, Verein zur Förderung des Zusammenlebens von behinderten und nicht behinderten Menschen.
 
1994 Anlässlich ihres 50. Geburtstages zeigt sie erstmals expressive Selbstdarstellungen (Rosenmädchenzyklus). Es folgen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen im In- und Ausland.

1995 Beendet die berufliche Tätigkeit. Benötigt jetzt nächtliche Sauerstoffzufuhr, denn Ihr eingeengter Brustraum bietet in ihrem Alter nicht mehr genug Sauerstoffversorgung. Das bringt ihr wiederum mehr Freiraum zu zeichnen und zu malen um soziale Projekte zu verwirklichen.

1997 Musikschuldirektorin der Stadt Tulln, Frau Mag. Elisabeth Deutsch, erlaubt Frau Zickler trotz ihrer Behinderung das Geigenspiel in der Musikschule Tulln zu lernen. Sie bleibt der Musikschule mit ihren Lehrern und Dirigenten bis heute verbunden, ist Mitglied des JSO Tulln. Musik zu spielen und zu hören ist die Lebensader ihrer Kraft.
 
1998 Besucht ab dieser Zeit als Seelenclown die Kinder im Spital, psychisch kranke Menschen und Bewohner in Pflegeheimen.

2000 Wird das Buch mit dem Titel «Rosenmädchen Lebensleidenschaften und Kunstgenüsse» im Zuge ihrer Bilderausstellung in Tulln präsentiert, wobei Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll Pate steht. Sie widmet dieses Buch mental und mehrfach behinderten Menschen, die sich in Tulln ein Wohnhaus mit Betreuung wünschen. (Dieses Caritas-Wohnhaus Tulln öffnete im Jänner 2004 seine Türen. Sieben Personen zogen damals ein. Mittlerweile bietet das Wohnhaus 22 Menschen mit kognitiver Behinderung eine Wohnmöglichkeit).

Erhält den Tullnerfelder Kulturpreis (Leopold Figl Warte aus Messing)
 
2001 Spielt im Theaterstück «Lebensfarben» als Pantomime mit der Schauspielerin Tatjana Aton und dem Schlagzeuger Rudi Steger den Seelenclown Tschitscho. Wird in Tulln uraufgeführt, weiter im Literaturhaus in Salzburg und in Wien im Theater Akzent.
 
2002 Gründet den Rosenmädchen-Fond um regionale Hilfsprojekte zu unterstützen. Sämtliche Erlöse ihrer Kunst und ein Teil der Rosenmädchen-Edition Zweigelt und Grüner Veltliner vom Weingut GROISS in Klein Wiesendorf fließen in diesen Fond.
In Gerlindes Leben tritt die sehr junge, offenherzige Künstlerin Amanda Sage USA, die sie erstmals in der Villa des großen Meisters Prof. Ernst Fuchs kennenlernte. Sage war eine Schülerin von Prof. Fuchs und hatte für einige Jahre in Wien ihr Atelier eingerichtet. Amanda und Gerlinde schätzen ihre gegenseitigen Arbeiten sehr. Sie wurden trotz ihren großen Altersunterschiedes Herzensfreunde.
Durch Amanda Sage wurde Gerlinde Zicklers Künstlerfreundeskreis schlagartig auf alle Kontinente ausgeweitet. So war es später nicht schwer Künstler zu finden, die mit ihr den Weg der Herausforderung ihres Projektes „In Pulse of Life“ zu gehen.
 
2004 Zur Neueröffnung der Musikhauptschule Tulln sollte Frau Zickler für die Gemeinschaftsausstellung Tullner Künstler in der Schulgalerie auch Bilder zeigen. Mit dabei war die Krüppelfrau, eine Selbstdarstellung in Rötel. In der Lehrerkonferenz wurde beschlossen, wegen Überforderung der Schüler die Krüppelfrau nicht zu zeigen. Die anderen schon. Die Krüppelfrau sei nicht ästhetisch. Das Bild erschrecke die Kinder. Sie fühlte sich in das Jahr 1944 versetzt, wo entartete Kunst vernichtet wurde bzw. nicht gezeigt werden durfte. Sie ließ ihre schönen Bilder wieder abhängen und nahm an der Ausstellung nicht teil.
Gerlinde Zickler arbeitet nun intensiv mit dem Filmregisseur, Musiker und Filmkurator Thomas Renoldner und mit der Malerin Gerlinde Thuma für den Film „Rosenmädchen-Seelenclown“ der 2006 zur Erstaufführung kommt und später überarbeitet im Kino und Fernsehen ausgestrahlt wird.
 
2007 Bekommt im Casino Baden im Beisein des Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll von Frau Mag. Johanna Mikl-Leitner in der Kategorie Kunst, Kultur und Medien den Liese Prokop Frauenpreis überreicht.
 
2008 Beim Filmfestival der Nationen in Ebensee wird Gerlinde Zickler in der Kategorie der Langfilme für ihren Film „Rosenmädchen Seelenclown“ der Bronzene Bär überreicht.
 
2012 Ist mit dem integrativen Theaterstück „HINEIN INS ZWEISAME LEBEN“ für das Viertelfestival NÖ auf Tour. Im Oktober bekommt Gerlinde Zickler für ihr soziales Engagement und künstlerisches Schaffen das Ehrenzeichen der Stadt Tulln verliehen.
 
2015 Anlässlich ihres 70. Geburtstages zeigt Gerlinde Zickler in ihrer Heimatstadt Tulln im Minoritenkloster die Ausstellung „In Pulse of Life“. Bei diesem Projekt haben 22 Künstler in verschiedenen Kunstrichtungen: Malerei, Objektkunst, Filmkunst, Installation und Buchvorstellung – mitgemacht. Mit Malern aus allen fünf Kontinenten hat Gerlinde 14 große Bilder geschaffen. Jeder Maler hat gemeinsam mit ihr ein Bild entstehen lassen, frei von Vorurteilen und Bestimmung. Jeder dieser Künstler konnte einige seiner eigenen Bilder ausstellen. Insgesamt waren 110 Kunstwerke zu sehen.

Für die Autorin Susanna Länger illustrierte Gerlinde das Buch BUBU, ein Orang Utan geht auf Wanderschaft, Residenz Verlag.

Der Kurzfilm „47 Stufen“ kommt zur Uraufführung. Filmemacher Christopher Mader als Kameramann, Walter Orleth als Darsteller, Martina Cizek als Musikerin und sie selbst als Seelenclown.

An dem Projekt „In Pulse of Life“ hat Gerlinde Zickler 8 Jahre gearbeitet. Diese Ausstellung ist als Wanderausstellung gedacht. Der Erlös der 14 Bilder bzw. Kurzfilm soll sozialen Zwecken zur Verfügung stehen.
 
2016 Übernimmt die Patenschaft für einen jungen, noch minderjährigen Asylwerber. Sie erinnert sich an die zwei schwerst verletzten Mädchen aus Afghanistan, die sie als Clown Tschitscho über ein Jahr lang 2004 im Tullner Krankenhaus jeden Montag besucht hatte.
 
2020 Spielt am 28. Februar mit dem JSO Tulln und der Cellistin Julia Hagen im Atrium in Tulln Konzert. Sie war gegen Grippe geimpft und hatte daher keine Sorge. 10 Tage später, um 1 Uhr in der Nacht musste sie die Corona Zentrale um Hilfe rufen. Die Medizin des ihr unbekannten Arztes in Corona gesicherter Kleidung, die liebevolle Anteilnahme und Pflege ihrer Familie und Freunde, sowie die Erinnerung an die zwei Mädchen aus Afghanistan und der grausame Weg des Asylwerbers haben Gerlinde Zickler wieder ermuntert an die eigene Lebenskraft zu glauben.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gerlinde Zickler ermuntert die Menschen das Leben so wie es ist anzunehmen und zu lieben! Sie hält ihr Haus stets offen für das was noch kommt!

Die Künstlerin ist Mitglied der IG-Autoren, Verband Bildender Künstler, Galeriewerkstatt NUU in Wien, JSO Tulln, Ehrenmitglied der Kunstwerkstatt Tulln und seit 1992 Obfrau des Vereines Miteinander Leben